Solarpark Jännersdorf-Nord

Die Gesellschaft für regionale Teilhabe und Klimaschutz plant im Nordwesten der Gemeinde Marienfließ (nördlich der vorhandenen Solarflächen) den Bau eines neuen Solarparks. Neben zusätzlichen Einnahmen für die Gemeinde sollen auch Anwohner finanziell profitieren. Die gtk hat dazu verschiedene Teilhabemodelle entwickelt. 

Weitere Informationen

So kann die Gemeinde profitieren

Das neue Landesgesetzes zur Zahlung einer Sonderabgabe für Photovoltaik-Freiflächenanlagen an Gemeinden schreibt vor, dass pro Megawatt installierter Leistung 2.000 Euro an betroffene Kommunen zu zahlen sind. Bei einer geplanten Solarparkleistung von 50 MW erhält die Gemeinde Marienfließ somit jährlich 100.000 Euro.  

Die Gemeinde besitzt zudem rund 2,3 Hektar Land im geplanten Solarparkgebiet und erhält damit jährlich rund 8.000 Euro Pacht. Die Gewerbesteuern sollen zu 100 Prozent in der Gemeinde bleiben. 

 

Umfrage zur Beteiligung von Anwohnern

Die gtk hat verschiedene Teilhabemodelle entwickelt – von einer gesellschaftsrechtlichen Beteiligung in einem Kommunal- und Bürgersolarpark über einen Solarstrombonus bis zum Bau von öffentlichen Ladesäulen für Elektrofahrzeuge. Im Oktober 2023 fand eine Umfrage zu den Beteiligungsmöglichkeiten statt. Die Ergebnisse der Umfrage flossen in die Entscheidung, welche Teilhabemöglichkeiten in der Gemeinde Marienfließ angeboten werden, mit ein. 

Solarenergie und Naturschutz

Der Bau eines Solarparks lässt sich gut mit den Interessen des Naturschutzes vereinen. Die bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen können durch geeignete Maßnahmen ökologisch aufgewertet werden. Allein die Bodenruhe ermöglicht, dass der bislang extensiv bewirtschaftete Boden regeneriert. Die Verschattung der Flächen durch Solarmodule reduziert Verdunstungsverluste. Zusätzlich entstehen neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Insbesondere Insekten, Kleinsäuger und Bodenbrüter profitieren von ungestörten Flächen, Blühwiesen und Rückzugsorten für Bodenbewohner. Die Biodiversität kann so verbessert werden. Ziel ist, die Solarparkfläche nach Laufzeitende der Landwirtschaft zurückzugeben. Welche Laufzeiten notwendig sind, um eine nennenswerte Verbesserung der Böden zu erreichen, ist aktuell nicht bekannt und muss durch begleitende Untersuchungen festgestellt werden. Aktuell gehen wir von einem Zeitraum von 25 bis 30 Jahren aus.

Zahlen & Fakten

  • Standort: Gemeinde Marienfließ, Brandenburg
  • Projektstatus: Vorplanung
  • Geplante Leistung: 50 MW
  • Teilhabe: Solareuro (2.000 Euro je Megawatt), Strombonus, Unterstützung für Vereine und bei privaten PV-Projekten

Teilhabemöglichkeiten

Aktueller Projektstand und nächste Schritte

Für den Bau des Solarparks ist ein vorhabenbezogener Bebauungsplan (B-Plan) erforderlich. Die Gemeinde hat im Dezember 2023 einen Aufstellungsbeschluss für einen B-Plan gefasst. Zuvor hat die gtk das Projekt öffentlich in der Gemeinde vorgestellt. Dazu fand am 13. Juni 2023 eine Infomesse am Gemeindezentrum in Jännersdorf statt. Im Juli 2024 wurde der Vorentwurf des B-Planes beschlossen und anschließend zur Beteiligung öffentlich ausgelegt. 2025 wird mit einem Beschluss des B-Planes gerechnet.

Um etwaige Auswirkungen des Photovoltaikprojekts auf die Avifauna, also auf den Lebensraum von Brutvögeln, zu ermitteln, fand die Erfassung und Kartierung von Brutvögeln im Umkreis des Plangebietes statt. Die Ergebnisse fließen in den Umweltbericht und Artenschutzfachbeitrag ein. 

Ihr Ansprechpartner

Sie haben Fragen zum Solarpark Jännersdorf? Matthias Balck hat Antworten und gibt Ihnen weitere Informationen zum Projekt. 

Matthias.Balck@teilhabe-klimaschutz.de
+49 (0) 1512 / 69 45 66 9