Ausschreibung für Bau der Energiewandlungsanlage Lübesse
25.04.2023: Nachdem die Realisierung einer Wasserstoff- und Methanerzeugungsanlage zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe in Lübesse 2022 unter anderem aufgrund der Insolvenz des bisherigen Generalunternehmers ins Stocken geriet, wird zurzeit intensiv daran gearbeitet, den Bau und die Inbetriebnahme der technischen Anlagen zu beschleunigen. Dazu wird die Errichtung einer so genannten Energiewandlungsanlage öffentlich ausgeschrieben. Ziel der öffentlichen Ausschreibung ist, bis zum Sommer den Bau der Wasserstoff- und Methanerzeugungsanlage zu vergeben. Die Energiewandlungsanlage soll ab Anfang 2025 grünes LNG (Liquefied Natural Gas) liefern. Zudem sollen Anwohner und Unternehmen im Energiedorf Lübesse mit regenerativer Energie (Strom und Wärme) versorgt werden.
Der Ausschreibungstext für die Errichtung der Energiewandlungsanlage Lübesse ist noch bis Anfang Mai im Amtsblatt der Europäischen Union für das europäische öffentliche Auftragswesen in der Online-Version TED (Tenders Electronic Daily) unter der Supplement-Nummer 2023/S 067-200881 zu finden. Ausgeschrieben sind alle erforderlichen Tätigkeiten und Maßnahmen zur Errichtung einer Power-to-X-Anlage, die aus erneuerbarem Strom Wasserstoff und in weiteren Prozessschritten Methan und daraus LNG erzeugt. Die Baumaßnahme wurde in fünf Baulose aufgeteilt. Interessierte Unternehmen können sowohl für einzelne Lose als auch für die Übernahme der kompletten Errichtung der Anlage Interessensbekundungen einreichen. Im Anschluss werden bis Mitte Mai die in Frage kommenden Unternehmen ermittelt und zu entsprechenden Angebotsabgaben aufgefordert. Diese werden Ende Mai / Anfang Juni erwartet, sodass das Vergabeverfahren voraussichtlich im Juni abgeschlossen wird.
Nahwärmenetz Lübesse soll ab Herbst 2024 Wärme liefern
Die Zusicherung des Wirtschaftsministeriums Mecklenburg-Vorpommern, den Bau der Anlage als Modellprojekt aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) mit bis zu 15 Millionen Euro zu unterstützen, besteht weiter und wurde entsprechend verlängert. Bernd Jeske, geschäftsführender Gesellschafter der Lübesse Energie GmbH, sagt: „Die Erzeugung von grünem Wasserstoff und dessen Derivaten ist nach wie vor sehr bedeutend, um Sektorkopplungs-Projekte als Schlüsselelemente der Energiewende auf lokaler Ebene umzusetzen.“ Die Gesellschaft für regionale Teilhabe und Klimaschutz hat als Partner der naturwind-Gruppe das Projekt von Anfang an begleitet und diverse Planungsleistungen erbracht. Parallel zum Fortgang der Power-to-X-Anlage steht die Lübesse Energie GmbH mit Spezialisten in der Errichtung von Nahwärmenetzen in konkreten Verhandlungen, um die Wärmebelieferung der Wohnhäuser und des Gewerbegebietes im Ort als separates Bauvorhaben voranzubringen. In Anbetracht der aktuellen Veränderungen im Energiebereich, gerade angesichts der zukünftigen Verpflichtung, verstärkt regenerative Energiequellen im Wärmebereich zu nutzen, ist eine Versorgung mit grüner Wärme über Nahwärmenetze weiterhin attraktiv. Angestrebt wird, den Bau und die Inbetriebnahme des Nahwärmenetzes bis zum Beginn der Heizsaison 2024/25 abzuschließen. Neben der Nutzung der Abwärme aus der Power-to-X-Anlage werden hier künftig als Redundanz sowie zur Spitzenlast-Versorgung auch andere Wärmequellen, z.B. Power-to-Heat zur Umwandlung von erneuerbarem Strom in Heizwärme, genutzt.Auch interessant
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